Montag, 14. Juli
150 Jahre Geschichte: Der Brandalarm kam früher per Trompete
Seit 150 Jahren ist die Freiwillige Feuerwehr Sterzing ein Vorbild für solidarisches Engagement – ob Feuerwehrfrauen oder -männer, auf sie ist immer Verlass. Am Wochenende rückte die lange Geschichte der Wehr in den Mittelpunkt: Mit einem facettenreichen Festprogramm wurden 150 Jahre Einsatz, Kameradschaft und Fortschritt gewürdigt.

Im Jahr 1865 brannten in Sterzing 14 Häuser vom Zwölferturm bis zum Nagele (Hotel Krone) und 17 Wirtschaftsgebäude vollkommen ab. Zwei Menschen und 36 Stück Vieh fielen dem Feuer zum Opfer.
Obwohl elf Wächter die Stadt kontrollierten, indem sie von Haus zu Haus zogen, und auch ein Wächter auf dem Zwölferturm Ausschau hielt, kam es im Oktober 1867 erneut zu einem Großbrand. Den Flammen fiel dabei auch der hölzerne Spitzturm des Zwölferturms zum Opfer. Das Turmwächterlokal, die Turmuhr und die Glocken wurden ebenfalls zerstört.
Einige Jahr später wurde dann die Feuerwehr gegründet. Laut Sitzungsprotokoll vom 2. April 1875 kündigte der damalige Bürgermeister Dr. Johann Kofler die Gründung eines Feuerwehrvereines an. Ein Startkapital von 1.000 Gulden war bereits durch freiwillige Spenden eingegangen. Die Gemeinde legte noch einmal 1.500 Gulden für die Anschaffung einer sogenannten Knaust’schen Abprotzspritze dazu. Diese soll am 5. September beim Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Sterzing unter großer Beteiligung der Bevölkerung bei der ersten Probe über den Zwölferturm hinausgespritzt haben.
Unter dem ersten Kommandanten Michael Kelderer erfreute sich der neue Feuerwehrverein regen Zulaufs und die Mitgliederzahl betrug bereits 90 Mann, 1893 waren es bereits 120, und 1898 schon 135 Männer. Fuhrpark und Gerätschaften wurden ständig ergänzt, und seit 1888 gab es auch eine Abteilung für Einsätze bei Überflutungen, die sogenannte Wasserwehr.
1939 bekam Sterzing seine erste Feuerwehrsirene, vorher wurde durch 15-minütiges wiederholendes Trompetensignal Alarm gegeben. 1985 wurde anlässlich der 110-Jahres-Feier die neue Feuerwehrhalle am heutigen Standort feierlich ihrer Bestimmung übergeben. In den vergangenen Jahren wurde sie von Grund auf saniert und ist mit den neuesten Technologien und Geräten ausgestattet, um den Anforderungen des modernen Brand- und Katastrophenschutzes gerecht zu werden.
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